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NTT Aktuell Mai 2004 -
2. Ausgabe


Editor:
Dr. Hansjörg Biener <Hansjoerg.Biener@asamnet.de>
Neulichtenhofstr. 7, D-90461 Nürnberg


Ham Radio

Vom 25. bis 27. Juni findet in Friedrichshafen die Ham Radio statt, Europas größte Messe für Amateurfunk.
Freitag, 25. Juni, 12:00 MESZ: Freundestreffen der QSL COLLECTION / ORF Hörertreffen. Thema: Das Deutschland-Projekt des Dokumentationsarchivs (Powerpoint-Schau).
Samstag, 26. Juni, 12:00 MESZ: ADDX-Treffen. Zu Gast: Der ORF mit der Powerpoint-Schau “80 Jahre Rundfunk in Österreich”.
(Wolf Harranth 7.5.2004 via W. Büschel BCDX)


Langwelle

Niederlande: Nach drei Jahren weiterer Auseinandersetzungen ist das Langwellenprojekt Delta Radio offiziell gescheitert, da man keinen Standort gefunden hat. Ursprünglich plante man, das Sendegelände der früheren Küstenfunkstation Radio Kootwijk zu nutzen, aber die lokalen Behörden von Appeldoorn verweigerten die Genehmigungen. Zuletzt wollte man zwei 400-m-Masten auf Plattformen in der Nordsee errichten. Delta Radio wollte auf 171 kHz ein Programm für die britischen Inseln ausstrahlen. (Radio Netherlands Media Network 12.5.2004)


Mittelwelle

Äthiopien: Im Februar 2004 unterzeichnete RIZ-Transmitters Co. einen Vertrag über die Lieferung und den Aufbau von zwei 100-kW-Mittelwellensendern für die Station Geja Dera des äthiopischen Rundfunks. (http://www.riz.hr/first.html)

Belarus: Die Stimme Russlands hat das Relais über die Mittelwelle Sasnovy 1170 kHz (700 kW, 244°) von 9 auf 15 Stunden täglich ausgesdehnt. Der Großteil der Zeit wird für das russische Programme Russkoye Mezhdunarodnoye Radio eingesetzt. Für Wartungsarbeiten ist der Sender jeden ersten, dritten und vierten Mittwoch 06.00-13.00 Uhr Weltzeit abgeschaltet. (B. Trutenau via G. Hauser DXLD 24.4.2004 bzw. W. Büschel BCDX)

Deutschland (Baden-Württemberg): Der Sendebeginn von AFN aus der neuen Europa-Zentrale in den Coleman Barracks (Mannheim-Sandhofen) wird voraussichtlich am 2. November 2004 sein. Der Umzug des AFN Europe von Frankfurt nach Mannheim ist Teil des rund 300 Millionen Euro teuren “Masterplans” des Pentagon für den Standort Coleman. (B. Weiskopf 4.5.2004)

Deutschland (Baden-Württemberg): Der Südwestrundfunk (SWR) hat am 30. April 2004 seinen bisher auf 711 kHz betriebenen Sender Heidelberg-Dossenheim (http://www.asamnet.de/~bienerhj/0711-HD.html) außer Betrieb genommen und empfiehlt den Hörern und Hörerinnen im Raum Heidelberg als Alternative die Frequenzen Wolfsheim 1017 kHz und Mühlacker 576 kHz. Die Frequenz 711 kHz, auf der bis 1999 auch ein Sender in Bad Mergentheim arbeitete, diente ursprünglich zur Ergänzung der Mittelwelle Mühlacker 576 kHz, die wegen der anderweitigen Mitbelegung der Frequenz das Sendegebiet des früheren Süddeutschen Rundfunks bei Dunkelheit nicht abdecken konnte. Die ebenfalls auf dieser Frequenz arbeitenden Sender Heilbronn und Ulm bleiben im Einsatz. (K. Ludwig 9.5.2004, B. Weiskopf 10., 14.5.2004)

Deutschland (Baden-Württemberg): Am Nachmittag des 6. Mai 2004 wurden vom Sender Ravensburg auf 756 kHz Tests des digitalen DRM-Verfahrens durchgeführt. Der Sender Ravensburg überträgt mit 100 kW das Programm des Deutschlandfunks.
Im Gleichwellenbetrieb mit dem Sender Ravensburg wird die Frequenz 756 kHz auch von einer unter verschiedenen Ortsbezeichnungen geführten Sendestation aus eingesetzt, die sich zwischen Braunschweig und Königslutter in der Nähe des Ortes Scheppau befindet (http://www.do1oli.de/cremlingen/mittelwellensender_cremlingen.htm). Derzeit wird diese Sendeanlage ebenfalls für das digitale DRM-Verfahren hergerichtet. In Scheppau ist auf 756 kHz heute ein 200 kW starker Halbleitersender im Einsatz. Die früher genutzten Röhrensender mit bis zu 800 kW Leistung sind inzwischen demontiert worden. (W. Büschel 7.4., K. Ludwig 9.5.2004)

Deutschland (Baden-Württemberg): Nach Angaben der Homepages von SWR-Online (letzte Aktualisierung 25.3.2004) und digital radio mondiale kommen vom Senderstandort Kaiserslautern DRM-Sendungen auf der Mittelwelle 1485 kHz (300 Watt). Laut DRM-Homepage strahlt der SWR sendet das Programm “das Ding” aus. Auf den Seiten bei SWR-Online wird das aber nicht bestätigt. (Dr. Hj. Biener 6.5.2004)

Großbritannien: Der seit Jahren andauernde Konflikt um die Einschaltquoten ist mit den jüngsten Zahlen in eine neue Runde gegangen: Nach Angaben von RAJAR hat talkSPORT nur ein Drittel der wöchentlichen Hörerschaft, die die GfK für das auf Mittelwelle verbreitete Programm ermittelt hat. Laut RAJAR hat der Sportsender 2,1 Millionen Hörer und Hörerinnen wöchentlich, laut GfK 6,3 Millionen.
Der GfK Broadcast Media Survey of radio and TV audiences hat mit einem anderen Messverfahren talkSPORT im vierten Vierteljahr in Folge als Nummer 1 unter den landesweiten Priatsendern ausgemacht. Laut RAJAR hat die Station im Vergleich zum Vorzeitraum 15 Prozent dazugewonnen, ist aber die Number 3. Umgekehrt wiederum ist die Hördauer laut RAJAR dreimal so lang wie laut GfK.
Kelvin MacKenzie vom talkSPORT-Eigner The Wireless Group kündigte rechtliche Schritte an. Man wolle RAJAR wegen Geschäftsschädigung verklagen.
Bei anderen Sendern liegen GfK und RAJAR nicht ganz so weit auseinander:
- talkSPORT - 6,3 Mio. laut GfK versus 2.1 Mio. laut RAJAR
- Classic FM - 5,6 Mio. laut GfK versus 6.5 Mio. laut RAJAR
- Virgin AM & FM - 3,3 Mio. laut GfK versus 2.5 Mio. laut RAJAR (The Radio Newsletter 13.5.2004)

Italien: Radio Studio X aus Momigno in der Toskana sendet rund um die Uhr auf der Mittelwelle 1584 kHz in AM-Stereo. Das deutsche Programm von Chris Ise kommt dienstags von 21.00-22.00 (MESZ 23.00) auf 1584 kHz. In der Hauptferienzeit soll das Programm ausgeweitet werden. Kontakt: chris@radiostudiox.it. Die Homepage www.radiostudiox.it ist bisher nur in Italienisch, weist aber auf große Ausbaupläne in der Mittelwellensendeleistung hin. Derzeit sende man mit 20 kW, man träume aber von 100 kW.
An sich ist die benutzte Mittelwelle aber für Kleinsender vorgesehen. (Dr. Hj. Biener)

Italien: Zum 15. Mai 2004 sollten 81 Mittelwellensender (http://www.radio.rai.it) aufgegeben werden, die in der Regel für RAI Radio 2 und 3 eingesetzt wurden. Nach einer Liste von Enrico Callerio könnte die Mittelwellenbelegung für Radio 1 so aussehen; es mögen aber auch weitere Änderungen eintreten:
189 kHz Caltanissetta-St.Anna (10 kW)
567 kHz Caltanissetta-St.Anna (20 kW), Sendeende für vier Standorte bis 20 kW
657 kHz Bolzano-Monticolo (25 kW), Napoli-Marcianise (120 kW) mittelfristig an einen neuen Standort 20 km nordwestlich, Torino-Eremo (50 kW), Sendeende für Florenz-Terrarossa (100 kW), Venedig-Campalto (20 kW) und Oristano (10 kW)
693 kHz Potenza (20 kW), Sendeende für Mailand-Siziano (100 kW)
819 kHz Trieste-Monte Radio (20 kW)
846 kHz bisher Roma Santa Palomba (nominell 1200 kW, jedoch nur noch mit stark reduzierter Leistung eingesetzt), wahrscheinlich künftig von einem neuen Standort 90 km nördlich
873 kHz Taranto (1 kW)
900 kHz Milano-Siziano (600 kW)
936 kHz Trapani (10 kW), Venezia (20 kW)
981 kHz Sendeende Triest-Monte Radio (10 kW)
999 kHz Perugia-Torgiano (20 kW), Rimini-Viserba (20 kW), ViboValentia-Capo Vaticano (2 kW), Sendeende Torino-Eremo (20 kW)
1035 kHz Pescara-San Silvestro (10 kW), Sendeende für sechs Standorte (je bis 20 kW)
1062 kHz Ancona-Montagnolo (10 kW), Cagliari-Sestu (25 kW) mittelfristig von einem Standort 15 km westlich, Catania-Barrierad el Bosco (2 kW), Pisa-Coltano (10 kW), Trento -Villazzano (2 kW), Sendeende für zwei Standorte (25 bzw. 2 kW)
1107 kHz Roma-Monte Ciocci) (100 kW)
1116 kHz Aosta-Gerdaz (2 kW), Bari-Ceglie Messapico) (2 kW), Bologna-Budrio (60 kW), Cuneo-Tetti Pesio (20 kW), Palermo-Mte Pellegrino) (10 kW), Messina-Monte Piselli (10 kW)
1143 kHz Sassari-La Crucca (10 kW)
1188 kHz Imperia-San Remo (10 kW)
1296 kHz LaSpezia-Valdellora (5 kW), Sendeende für drei Kleinsender
1305 kHz Sendeende für Genua und Pisa; keine Nutzung der Frequenz mehr
1314 kHz Matera (2 kW), Sendeende für Ancona-Montagnolo (10 kW) und zwei Kleinsender
1332 kHz Sendeende Roma-Santa Palomba (300 kW) und drei weitere Standorte; keine Nutzung der Frequenz mehr oder von einem neuen Standort 90 km nördlich
1368 kHz Firenze-Terrarossa (20 kW), Sendeende für zehn Standorte
1431 kHz Foggia (2 kW), Sendeende für zwei Kleinsender
1449 kHz Biella-S. Paolo (2 kW), Bolzano-Bressanone (2 kW), Bolzano-Brunico (2 kW), Trento-Cortina Villazzano (2 kW), Siena (2 kW), Sondrio (2 kW), Squinzano (50 kW), Sendeende für elf Kleinsender
1485 kHz Vicenza (2 kW), Sendeende für neun Kleinsender
1512 kHz Sendeende für zwei Kleinsender; keine Nutzung der Frequenz mehr
1575 kHz Campobasso (2 kW), Genova-Portofino (50 kW), Gorizia-Piuma (2 kW), Nuoro-S. Onofrio (1 kW), Sendeende für sieben Sender
1584 kHz Terni-S. Lorenzo (2 kW)
Damit würden von 126 Mittelwellensendern 46 in Betrieb bleiben.
(Enrico Callerio via Dario Monferini 4.5.2004 in W. Büschel BCDX und H. Boel EMWG)
Ebenfalls nicht mehr in einer Liste in Betrieb verbleibender Sender aufgeführt ist die Südtiroler Mittelwelle 1602 kHz, auf der das Programm des (keine Internetseiten unterhaltenden) Senders Bozen der RAI über Kleinsender in Bozen-Montiggl, Meran-Freiberg, Brixen-Albeins und Bruneck verbreitet wird. Nach einer grundsätzlichen Aussage der RAI soll die Mittelwellenverbreitung der Programme für autonome Regionen allerdings aufrechterhalten werden. (Kai Ludwig)

Finnland (Aland): Roy Sandgrens “Radio Scandinavia 603 AM” sollte in diesen Tagen ihre ersten Sendungen ausstrahlen. Die neue Website findet sich unter http://www.603am.com. (Roy Sandgren 8.5.2004)

Kuba: An 12 Mittelwellenstationen wurden bisher 17 neue Sender installiert, später im Jahr sollen 20 weitere Mittelwellensender alte Sender tschechischer Herkunft ersetzen. Die Generalüberholung des kubanischen Rundfunksyste,ms wird mit einem 200-Mio.-USD-Kredit der China Import and Export Bank finanziert, der während Präsident Jiang Zemin's Besuch in Kuba unterzeichnet wurde. (http://www.granma.cu/ingles/2004/abril/lun26/17transmi-i.html)

Laos: Lao National Radio hat seinen Mittelwellensender in Vientiane vor kurzem von 576 auf 567 kHz verlegt. Man weicht damit Gleichkanalsendern in China (Yunnan), Myanmar, Thailand und Vietnam. (A. Davies via W. Büschel BCDX)

Niederlande: Quality Radio hat nach Angaben von MediaMagazine.nl eine Gnadenfrist von drei Monaten bekommen, um seine Senderechte zu aktivieren. Ursprünglich sollten alle ersteigerten Lizenzen, die am 1. Juni nicht genutzt werden, verfallen. Das Konsortium um Ruud Poeze hat sechs Senderechte ersteigert, aber erhebliche Probleme bei der Organisation von Standorten. Derzeit ist nur 1395 kHz belegt, wenn gleich an Talpa Radio für deren Oldiessender Radio 10 Gold vermietet. Schon diese Welle belegt die Probleme, denn Quality Radio, das ein Senderecht für 550 kW aus Lopik ersteigert hatte, wurde durch lokale Abmachungen über die Begrenzung von Sendeleistungen dort ausgesperrt. (Radio Netherlands Media Network 13.5.2004)

USA: Die vom US-amerikanischen Office of Cuba Broadcasting produzierten Programme Radio Martí und TV Martí (http://www.martinoticias.com) sollen künftig auch von Bord der speziell für Rundfunksendungen ausgerüsteten, zuletzt im Irak eingesetzten Flugzeuge vom Typ Herkules C-130 ausgestrahlt werden. Erste Tests hierfür liefen bereits im vergangenen Jahr.
Für diese regelmäßigen Flugzeugsendungen sind in den kommenden beiden Jahren Mittel in Höhe von 18 Millionen US-Dollar vorgesehen. Sie sind in einer Unterlage zur “Unterstützung zu einem freien Kuba” vorgesehen, die am 6. Mai 2004 in Washington vorgestellt wurde.
Radio Martí besteht seit 1985 und wird über die Kurzwellensender des US-Auslandsrundfunks in Greenville (North Carolina) und Delano (Kalifornien) sowie einen 100 kW-Mittelwellensender in Florida (1180 kHz) ausgestrahlt.
Die Mittelwellenfrequenz ist zumindest in Teilen Kubas durch zwei leistungsstarke, das reguläre Programm von Radio Rebelde übertragende Sender blockiert. Gegen die Kurzwellen werden Störsender eingesetzt, die den Empfang aber nicht völlig verhindern dürften. Derzeit wird Radio Martí, das montags 03.00-9.00 Uhr eine Sendepause einhält, auf folgenden Frequenzen übertragen:
Sender Greenville:
22.00-09.00 (MESZ 00.00) Uhr 6030 kHz
23.00-04.00 (MESZ 01.00) Uhr 7365 kHz
00.00-07.00 (MESZ 02.00) Uhr 11775 kHz
03.00-09.00 (MESZ 05.00) Uhr 7405 kHz
04.00-07.00 (MESZ 06.00) Uhr 9805 kHz
12.00-20.00 (MESZ 14.00) Uhr 13820 kHz
13.00-17.00 (MESZ 15.00) Uhr 11845 kHz
13.00-21.00 (MESZ 15.00) Uhr 13630 kHz
14.00-23.00 (MESZ 16.00) Uhr 11930 kHz
17.00-00.00 (MESZ 19.00) Uhr 9565 kHz
Sender Delano:
22.00-03.00 (MESZ 00.00) Uhr 15330 kHz
07.00-12.00 (MESZ 09.00) Uhr 5980 kHz
07.00-13.00 (MESZ 09.00) Uhr 9805 kHz
09.00-12.00 (MESZ 11.00) Uhr 6030 kHz
12.00-14.00 (MESZ 14.00) Uhr 7405 kHz
20.00-24.00 (MESZ 22.00) Uhr 13820 kHz
21.00-22.00 (MESZ 23.00) Uhr 21500 kHz
(K. Ludwig)
Die offizielle kubanische Nachrichtenagentur Agencia Cubana de Noticias (ACN) hat die Bush-Pläne bereits als Verletzung der kubanischen Souveränität kritisiert. (Radio Netherlands Media Network 11.5.2004)


Kurzwelle

Australien: Mit einem Empfang am 14. Mai 2004 feierte die Kurzwellenstation Shepparton 60 Jahre Sendungen für Radio Australia. Die ersten Sendungen wurden im Mai 1944 ausgestrahlt, als man im 15 MHz-Bereich für die Alliierten Truppen sendete. Vor einigen Jahren wurde die Weltversorgung auf Kurzwelle eingestellt. Aktuell sendet Radio Australia für Asien und den Pazifikraum in Englisch, Chinesisch, Indonesisch, Pidgin, Vietnamesisch und Khmer. (Shepparton News Online via Radio Netherlands Media Network 12.5.2004)

Bahrein: Seit dem 15.4.2004 ruft die United States Navy Seeleute im Golf von Oman und im Norden des Arabischen Meeres in Rundfunksendungen dazu auf, verdächtige Schiffsbewegungen zu melden. Eingebettet in populäre nationale und internationale Musik sendet man kurze Segmente in Arabisch, Farsi, Hindi, Pashtu, Urdu und Englisch. Die Hörer werden darüber informiert, wie sie verdächtige Schiffe an die Coalition Maritime Forces melden können. In Handzetteln, die das Kontaktbüro der US Navy in Bahrain verteilt, werden diese Sendungen als “Radio One” bezeichnet. The Maritime Liaison Office (http://www.nsa.bahrain.navy.mil/TenCom/marlo/default.htm) in Bahrain soll dem Informationsaustausch zwischen der United States Navy und den Handelsschiffen in der Region dienen.
Ausgestrahlt werden die Sendungen 03.00-08.00 (MESZ 05.00) Uhr auf 6125 kHz und 14.00-19.00 (MESZ 16.00) Uhr auf 15500 kHz. Nach Angaben des CNN-Journalisten Mika Mäkeläinen werden hierfür schiffsgebundene Kleinsender mit einer Leistung von nur 250 Watt benutzt. Es werde jedoch erwogen, die Ausstrahlungen zu professionellen Rundfunksendern in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Großbritannien zu verlegen. (http://www.dxing.info/news/index.dx#coalition)
Diese Darstellung wird vom aktuellen Sendeplan des Betreibers VT Merlin Communications gestützt, in dem bereits entsprechende Sendeplätze für ein “Radio for Peace” reserviert sind:
00.30-02.00 Uhr 9845 kHz (Rampisham 500 kW, 85°)
01.00-02.00 Uhr 9575 kHz (Rampisham 500 kW, 105°)
02.00-04.00 Uhr 6125 kHz (Dhabbaya 250 kW, 315°)
06.00-08.00 Uhr 17780 kHz (Rampisham 500 kW, 85°)
08.00-11.00 Uhr 15170 kHz (Dhabbaya 250 kW, 45°)
11.00-12.00 Uhr 15360 kHz (Rampisham 500 kW, 85°)
14.00-17.00 Uhr 15500 kHz (Rampisham 500 kW, 105°)
14.00-15.00 Uhr 17720 kHz (Rampisham 500 kW, 85°)
15.00-16.00 Uhr 17895 kHz (Rampisham 500 kW, 85°)
16.00-17.00 Uhr 17855 kHz (Rampisham 500 kW, 85°)
17.00- 18.30 Uhr 9815 kHz (Dhabbaya 250 kW, 45°)
+2 = Weltzeit (Radio Netherlands Media Network 18.4., B.Trutenau 24.4., K.Ludwig 4.5.2004)

Botswana: Wie Kingsley Reetsang, Chief Engineer von Radio Botswana mitteilt, ist die Station wegen Ersatzteilmangels nicht mehr auf Kurzwelle zu hören. Die Station verfügte über drei uralte Röhrensender und musste zwei ausschlachten, um wenigstens einen betriebsbereit zu halten. Jetzt hat der letzte Sender einen Defekt, die kaputte Röhre müsste eigens angefertigt werden. Im Moment überlegt man in der Chefetage, ob man die Reparatur angehen oder einen neuen Sender kaufen will. In beiden Fällen wird es noch Monate dauern, bis Radio Botswana wieder auf Kurzwelle zu hören ist. An sich wird das Land bereits auf Mittelwelle weitgehend versorgt. (V. Korinek 5.5.2004 via W. Büschel BCDX)

Dänemark: Laut Stationseigentümer Stig Hartvig Nielsen hat World Music Radio am 9. Mai die ersten Testsendungen auf Kurzwelle 15810 kHz ausgestrahlt. Angekündigt wurden weitere Tests mit 0,5 kW auf 15810 kHz und mit 10 kW auf der Kurzwelle 5815 kHz. Empfangsberichte werden erbeten an: Stig Hartvig Nielsen WMR, P.O.Box 112, DK-8900 Randers, Fax: 0045 -70222888 oder Mail: wmr@wmr.dk. Website: http://www.wmr.dk.
Stig Hartvig stieg erst nachträglich bei World Music Radio ein. Er war zuvor auch unter den Namen “Oscar Hansson” beim skandinavischen Piratensender Radio Viking aktiv, der sonntagvormittags im 48-m-Band zu hören war. War WMR 1967-1973 aus den Niederlanden auf Kurzwelle zumeist an Sonntagen aktiv, liefen spaeter 1 Std.-Programme am Sonntagabend 1976-1980 über den Kurzwellensender von Radio Andorra. In den nachfolgenden Jahren (1982/83) strahlten Radio Milano Int. und 1983-1989 Radio Dublin die Programme aus. Letzter Senderstandort war bisher 1997 Südafrika. Die nun angekündigten Sendungen kommen mit Lizenz aus der Nähe von Karup/Jütland. Studio und Antennen sind seit Februar 2004 startklar, die Kurzwellensender trafen mit drei Monaten Verspätung Mitte April aus Kanada ein. Da die Station auf Kurzwelle allein kaum lebensfähig sein dürfte, sollen die Sendungen auch im Internet und lokal auf UKW ausgestrahlt werden. (Klaus Fuehrlich 26.4., Stig Hartvig Nielsen Cumbre 11.5.2004 via W. Büschel BCDX)

Irak: RFE/RL Radio Free Iraq hat alle seine Kurzwellensendungen eingestellt:
01.00-06.00 Uhr 7205 (bis 3.00) 9730 9865, 11910 (3.00-4.00), 11930 (ab 4.00) kHz
14.00-17.00 Uhr 9825 11805 (ab 15.00), 13755 (bis 15.00) 15170 17740 kHz
17.00-18.00 Uhr 9865 11805 17690 kHz
18.00-19.00 Uhr 9505 9740 kHz (Observer 11.5.2004 via W. Büschel BCDX)

Iran: Das oppositionelle Radio Seday-e Iran hat am 25. April 2004 einen Frequenzwechsel vorgenommen:
15.30-17.30 (MESZ 17.30) Uhr 17525 (ex 11520) kHz (Taschkent 100 kW, 256°.
Der Wechsel ist insofern ein ambivalenter Schritt, als einerseits Kol Israel hier 14.00-15.25 Uhr bereits in Farsi für den Iran sendet, andererseits aber der iranische Jammer einfach in Betrieb bleibt. (S. Domen via G. Hauser DXLD 4.5., Observer 11.5.2004 via W. Büschel BCDX)

Iran: Der iranische Exilsender Radio Pedar sendet seit Anfang Mai nach folgendem Sendeplan aus Großbritannien:
17.30-18.30 (MESZ 19.30) Uhr 15585 kHz (Rampisham 500 kW, 85°) Mo-Fr.
(im März 18.30-19.30 Uhr 9740 kHz, ab 29. März 2004 17735 kHz )
Radio Pedar gehört zu Channel One Television (6203 B Variel Avenue, Woodland Hills, CA 91367, USA), das rund um die Uhr für die iranische Exilgemeinde in Nordamerika, Australien und Europa, aber auch für den Nahen Osten sendet. Die auf Kurzwelle ausgestrahlte Stunde ist eine politische Diskussionsrunde. Mittelfristig soll die Sendezeit auf drei Stunden ausgedehnt werden. (P. Mohazzabi 15.3., J. M. Fisher 24.4., B. Fransson 29.4., S. Domen 4.5.2004 via G. Hauser DXLD und W. Büschel BCDX)

Japan: Am 29. April 2004 feierte der arabische Dienst von NHK-Radio Japan sein fünfzigjähriges Bestehen. In einem Studio des ägyptischen Rundfunks interviewten Samir Elsheekh, früher bei NHK, inzwischen bei der Stimme der Araber, und Kareema Al Samny, derzeit bei NHK, die Hörer Mohammed Alsayed und Tarek Zeidan. Das Programm wurde live um 0400 Uhr auf der Kurzwelle Ekala 17780 kHz ausgestrahlt und später am Tag auch bei der Stimme der Araber auf 621 kHz.
Derzeit sendet NHK nach folgendem Sendeplan in Arabisch
04.00-04.30 Uhr 17780 kHz
07.00-07.30 Uhr 15220 kHz
11.00-11.15 Uhr 17595 kHz
Für Sendungen zwischen dem 29. April und 1. Mai stellte die arabische Abteilung eine Sonder-QSL aus: <http://www.nhk.or.jp/arabic/index.html>. (T. Zeidan via G. Hauser DXLD 29.4.2004 bzw. W. Büschel BCDX)

Kiribati: Wie Kautabuki Rubeiariki mitteilt, plant Radio Kiribati die baldige Wiederaufnahme von Sendungen auf 9825 kHz. (Cattermole 7.5.2004 via W. Büschel BCDX)

Korea: Der Exilsender Free NK Radio bekam 22 Tage nach dem Sendebeginn im Internet die Nachricht, dass man bis zum 31. Mai aus den bisherigen Räumen ausziehen muss. Kim Chang-soon, Direktor of the Institute of North Korea Studies, hatte dem Exilsender den sechsten Stock in Jangan-dong, Seoul, für ein halbes Jahr überlassen, doch teilte er am 8. Mai das Ende der Überlassung mit. Das Institute of North Korea Studies sieht sich seit dem Einzug von Free NK Radio zahlreichen Protesten und Drohungen ausgesetzt. Das Institute of North Korea Studies war 1971 als Zuarbeiter für den südkoreanischen Geheimdienst gegründet worden und 1993 privatisiert worden. Obwohl Radio Free NK seine Büros verliert, versprach Leiter Kim Seong-min die Fortsetzung der Arbeit. Nach seinen Angaben hat man Spenden für ein eigenes Gebäude gesammelt. (Chosun.com via Radio Netherlands Media Network 12.5.2004)

Korea / USA: Nachdem Radio Free Asia seine koreanischen Sendungen in zwei Sendeblöcke zusammengefasst und die Voice of America Sendezeiten verlegt hat, wäre prinzipiell ein koordinierter Programmstrom der beiden US-amerikanischen Auslandsdienste möglich. Im Unterschied zu anderen Sprachdiensten sind bisher die Sendezeiten koordiniert, die Frequenzen aber noch nicht:
13.00-14.00 Uhr VoA 648 kHz
13.00-15.00 Uhr VoA 7215 7235 9545 kHz
15.00-17.00 Uhr RFA 7210 9385 13625 kHz
20.00-21.00 Uhr VoA 6060 7125 15470 kHz
21.00-23.00 Uhr RFA 7460 9385 12075 kHz
(Observer 4.5.2004 via W. Büschel BCDX, von Dr. Hj. Biener kommentiert)

Korea (Nord): Der Rundfunk in Pjöngjang hat für seinen Auslandsdienst Stimme Koreas zum 3. Mai 2004 umfangreiche Frequenzwechsel vorgenommen. Die knapp einstündigen deutschen Sendungen werden jetzt 16.00-17.00 und 18.00-20.00 (MESZ 18.00, 20.00) Uhr auf 9325 und 11845 kHz übertragen. Die letztgenannte Frequenz ist in Europa bereits durch die BBC belegt, die Ausstrahlungen auf 9325 kHz sind aber auch mit tragbaren Geräten ohne besondere Außenantenne zu empfangen.
Insgesamt werden Programme aus Pjöngjang jetzt auf folgenden Frequenzen ausgestrahlt:
00.00-04.00 Uhr 3560 7140 9345 9720 kHz Richtung China: Koreanisch (PBS), 1.00 Uhr Englisch, 2.00 Uhr Chinesisch, 3.00 Uhr Englisch
00.00-04.00 Uhr 4405 11845 15230 kHz für Südostasien: Chinesisch, 1.00 Uhr Französisch, 2.00 Uhr Englisch, 3.00 Uhr Chinesisch
00.00-04.00 Uhr 11735 13760 15180 kHz für Lateinamerika: Spanisch, 1.00 Uhr Englisch, 2.00 Uhr Spanisch, 4.00 Uhr Französisch
07.00-13.00 Uhr 621 3250 9650 11865 kHz für Japan: Japanisch
07.00-13.00 Uhr 4405 7140 9345 kHz in Richtung China: Koreanisch (P), 8.00 Uhr Chinesisch, 9.00 Uhr Koreanisch (J), 10.00 Uhr Koreanisch (P), 11.00 Uhr Chinesisch, 12.00 Uhr Koreanisch (P)
07.00-10.00 Uhr 3560 9975 11735 kHz in Richtung China/Fernost: Russisch, 9.00 Uhr Koreanisch (P)
07.00-10.00 Uhr 13760 15245 kHz in Richtung Europa: 09.00 und 10.00 Uhr Russisch, 11.00 Uhr Koreanisch (P)
10.00-13.00 Uhr 11710 15180 kHz für Lateinamerika: Englisch, 11.00 Uhr Französisch, 12.00 Uhr Koreanisch (J)
10.00-15.00 Uhr 3560 11735 13650 kHz für Südostasien: Englisch, 11.00 Uhr Französisch, 12.00 Uhr Koreanisch (J), 13.00 Uhr Chinesisch, 14.00 Uhr Koreanisch (J)
13.00-24.00 Uhr 4405 13760 15245 kHz in Richtung Europa: Englisch, 14.00 Uhr Französisch, 15.00 Uhr Englisch, 16.00 Uhr Französisch, 17.00 Uhr Koreanisch (J), 18.00 Uhr Spanisch, 19.00 Uhr Englisch, 20.00 Uhr Französisch, 21.00 Uhr Englisch, 22.00 Uhr Spanisch, 23.00 Uhr Koreanisch (J)
13.00-21.00 Uhr 9325 11845 kHz für Europa: Koreanisch (P), 14.00 Uhr Russisch, 16.00 Uhr Deutsch, 17.00 Uhr Russisch, 18.00 Uhr Deutsch, 20.00 Uhr Koreanisch (J)
13.00-18.00 Uhr 9335 11710 kHz für Europa: Englisch, 14.00 Uhr Französisch, 15.00 Uhr Englisch, 16.00 Uhr Französisch, 17.00 Uhr Koreanisch (J)
15.00-21.00 Uhr 3560 9975 11735 kHz in Richtung Nahost/Afrika: Arabisch, 16.00 Uhr Englisch, 17.00 Uhr Spanisch, 18.00 Uhr Französisch, 19.00 Uhr Arabisch, 20.00 Uhr Koreanisch (J)
18.00-21.00 Uhr 9640 11710 kHz in Richtung südliches Afrika: Französisch, 19.00 Uhr Arabisch, 20.00 Uhr Koreanisch (J)
21.00-24.00 Uhr 621 3250 9650 11865 kHz für Japan: Japanisch
21.00-24.00 Uhr 3560 7140 9345 kHz in Richtung China: Chinesisch, 23.00 Uhr Koreanisch (J)
21.00-24.00 Uhr 9975 11735 kHz in Richtung China/Fernost: Chinesisch, 23.00 Uhr Koreanisch (J);
Nach diesen Angaben aus Pjöngjang (Quelle: Arnulf Piontek) werden für die Sendungen in koreanischer Sprache jetzt Programme sowohl von Josong Jung-ang Pangsong (Zentraler Rundfunk) als auch von Pyongyang Pangsong (Pjöngjanger Rundfunk) genutzt.
Nach offiziellen Angaben werden die Auslandssendungen, abgesehen von der Frequenz 3250 kHz, mit jeweils 200 kW aus Kujang ausgestrahlt. Die für den Standort der Sendeanlagen benannten Koordinaten gehören allerdings zu einem näher an Sinuiju befindlichen Ort. Empfangsbeobachtungen scheinen zu bestätigen, daß die Sender des Auslandsdienstes an einem Standort konzentriert sind, der sich angesichts des zusätzlichen Einsatzes interner, als Rückfallebene bestimmter Zuspielfrequenzen (3560 und 4405 kHz) in der Tat nicht in der Nähe von Pjöngjang befinden dürfte. (W. Büschel, Arnulf Piontek, K. Ludwig)

Kuba: Nach kubanischen Veröffentlichungen wurden 2003/04 auf der Station Bauta sieben neue Sender installiert. Die bisherige Ausrüstung der Station stammt aus den sechzuger Jahren. Zu ihr gehörten je zwei aus der Schweiz bzw. der Sowjetunion importierte 100 kW-Rundfunksender. Darüber hinaus werden insgesamt sieben Nachrichtensender von Siemens und dem Funkwerk Köpenick mit 20 bzw. 30 kW Leistung genannt. Entsprechende Angaben der kubanischen Seite konnten von einem Ausländer, dem ein flüchtiger Blick in den Sendersaal in Bauta gelang, weitgehend bestätigt werden. Die Kurzwellenstation verfügt jetzt über sechs neue 100-kW-Sender und einen neuen 50-kW-Sender chinesischer Herkunft. Der 50-kW-Sender wird auf 5025 kHz für Radio Rebelde parallel zu 1180 kHz eingesetzt, das mit einem Steilstrahler Flächendeckung auf Kuba erzielt.
Die Havannaer Zeitung Granma (http://www.granma.cu/ingles/2004/abril/lun26/17transmi-i.html) führt darüber hinaus in einem Bericht auch eine Rekonstruktion der Sendestationen Bejucal und Quivicán/Titán an. Diese Standorte waren bislang im Ausland nicht bekannt. An ihnen dürfte sich auch die offenbar vorhandene, vermutlich aus der Sowjetunion gelieferte Sendetechnik höherer Leistung (mindestens ein 250 kW-Sender) befinden. (DX Listening Digest von K.Ludwig 4.5.2004 weiterrecherchiert)

Kuba: Über die Kurzwellensender in Kuba werden seit wenigen Jahren Programme von China Radio International ausgestrahlt. Von der chinesischen Seite wurden hierfür folgende Frequenzen mit Sendeleistungen von jeweils 250 kW koordiniert: 5990 kHz (23.00-01.00 Uhr), 9570 kHz (12.00-14.00 Uhr), 9580 kHz (01.00-03.00 Uhr), 9790 kHz (03.00-05.00 Uhr), 13650 kHz (23.00-24.00 Uhr), 13740 kHz (14.00-16.00 Uhr) und 15120 kHz (00.00-01.00 Uhr).
Seit kurzem laufen über die Sender in Kuba auch Programmme von Radio Nacional de Venezuela (http://www.rnv.gov.ve) in größerem Umfang, nachdem bereits seit einiger Zeit die wöchentlichen “Aló Presidente”-Sendungen von Präsident Chávez übernommen wurden. Beobachtet wurden diese Ausstrahlungen bislang auf den auch für Eigenprogramme von Radio Habana Cuba genutzten Frequenzen 9550, 9820, 11760, 13740 und 17750 kHz.
Wieder eingestellt zu sein scheinen hingegen die vor einiger Zeit ebenfalls praktizierten Übertragungen der Stimme Vietnams. Bereits seit den frühen neunziger Jahren Geschichte sind die Sendungen von Radio Moskau aus Kuba, für die im Gegenzug Programme von Radio Habana Kuba in Richtung Europa über Sender in der Sowjetunion ausgestrahlt wurden. Die jeweils erforderlichen Überspielungen dürften über sowjetische Fernmeldesatelliten abgewickelt worden sein. Für deren Nutzung wurde im knapp 40 km östlich von Havanna liegenden Jaruco eine Uplinkstation des Typs Orbita 2 errichtet, wie sie bei allen Teilnehmer des Systems Intersputnik und damit auch in der DDR im Einsatz war (die Orbita-Station der Deutschen Post befand sich in Neu Golm bei Fürstenwalde und war von 1976 bis 1996 in Betrieb).
Für Eigenprogramme von Radio Habana Cuba liegt kein vollständiger Sendeplan vor. In den späten Abendstunden wird in Richtung Europa auf 11760 und 17750 kHz gesendet. Für Nordamerika bestimmte Programme werden nachts auf 6000, 9550 und 9820 kHz ausgestrahlt. Generell ist ein Empfang nur unzuverlässig und in schlechter Qualität möglich. Überdies leiden die Ausstrahlungen aus Kuba unter zum Teil erheblichen technischen Mängeln. (K.Ludwig 4.5.2004)

Luxemburg: In einer Werbe-DVD hat die Luxemburger RTL-Gruppe große Pläne für die Nutzung von Digital Radio Mondiale (DRM) veröffentlicht. Die bestehenden französischen und deutschen Programme von Radio Luxemburg könnten künftig digital auf Lang- bzw. Mittelwelle sowie zusätzlich wieder auf Kurzwelle ausgestrahlt werden. Zu den Optionen gehört die Wiederbelebung eines englischen Programms, wie es bis in die frühen neunziger Jahre abends und nachts auf 1440 kHz ausgestrahlt wurde. Mit eigenen Programmen als Märkte erschlossen werden könnten Belgien und die Niederlande bzw. Osteuropa. (Radio Netherlands Media Network 5. Mai 2004)

Neuseeland: Am 30. April 2004 verstarb William Dennis Roodhouse-Hill im Alter von 83 Jahren. “Rudi Hill” (1921-2004) war vor dem Wiederbeginn von Radio New Zealand International 1990 der einzige Mitarbeiter der neuseeländischen Auslandssendungen und für Transkriptionsprogramme zuständig. So produzierte er zur Ausstrahlung bei Partnerstationen im Pazifikraum “Pacific Link” mit Nachrichten aus Ozeanien und das Musikprogramm “On the March”, das bis 1998 ausgestrahlt wurde. (Radio Netherlands Media Network. 3.5.2004)
Im März 2004 gab es ein großes Wiedersehen der Mitarbeiter des Auslandsdienstes, so
Ulrich Williams, dem ersten Leiter des Auslandsdienstes 1948 und Christine Cole-Catley, der ersten Mitarbeiterin der Brieflastensendung Mailbox.

Pakistan / USA: Am 10. Mai 2004 hat die Voice of America (VOA, Radio Aap Ki Dunyaa, Room 1458, 330 Independence Ave. SW, Washington, DC 20237, USA. urdu@voanews.com) offiziell ihren neuen Urdu-Dienst Radio Aap ki Dunyaa begonnen. Nach Angaben von Steven J. Simmons, der im Rahmen des für den US-Auslandsrundfunk zuständigen Broadcasting Board of Governors für das Projekt verantwortlich zeichnet, ist das Programm für die Altersgruppe zwischen 15 und 39 zugeschnitten. Ähnliche Programme für die arabische Welt (“Radio Sawa”) und den Iran (“Radio Farda”) werden bereits seit einiger Zeit rund um die Uhr ausgestrahlt, auch der Urdu-Dienst soll mittelfristig rund um die Uhr senden.
Für die Produktion von Aap ki Dunyaa sind unter Leitung von Dr. Brian Q. Silver 27 Mitarbeitende in Washington zuständig, die sich auf die Zuarbeit von gut 15 Korrespondenten in Pakistan, Indien und Nordamerika zuständig sind. Zum Team gehören auch die Mitarbeitenden des bisherigen VOA Urdu Service. Obwohl das musikbasierte Programm auch eine Hörerschaft in Indien haben wird, sind die 12 Stunden doch eher für Pakistan gedacht. Aap ki Dunyaa (“Deine Welt”) sendet derzeit 19.00-7.00 Uhr Pakistanischer Zeit. In den Haupthörzeiten bringt man zweimal 10 Minuten Nachrichten zur vollen und halben Stunde, insgesamt soll der Informationsanteil die Hälfte der Sendezeit ausmachen. Die Musik besteht aus pakistanischen, indischen und westlichen Titeln.
Ausgestrahlt werden zwölf Stunden 19.00-7.00 Uhr pakistanischer Ortszeit auf der Mittelwelle 972 kHz und drei um 19.00, 22.00, 6.00 Uhr auf Kurzwelle. Weltweite Hörmöglichkeiten ergeben sich auch durch den Internetstrom bei http://www.voanews.com/urdu.
Nach Weltzeit lautet der Sendeplan am 11. Mai:
14.00-02.00 Uhr 972 (Orzu, Tadschikistan, nd)
14.00-15.00 Uhr 9510 (Udon Thani, Thailand, 300°), 11790 15170 (Kavalla, Griechenland, 95°), 15255 (Iranawila, Sri Lanka, 340°)
17.00-18.00 Uhr 11905 (Tinang, Philippinen, 315°), 12155 15545 (Iranawila, Sri Lanka, 334/340°)
01.00-02.00 Uhr 7155 (Briech, Marokko, 67°), 9835 (Kavalla, Griechenland, 95°), 11805 (Udon Thani, Thailand, 300°)
(BBG Press Release New Urdu Radio Service Launched www.bbg.gov/_bbg_news.cfm?articleID=116 von Dr. Hj. Biener ergänzt

Russland: John D. Hill, der Produzent von Radio Ezra (http://www.radioezra.com), kündigt für den 6. Juni 2004 den Beginn einer neuen wöchentlichen Sendereihe an. Die Sendungen sollen sonntags 9.00-9.30 Uhr auf 17490 kHz aus Krasnodar für Europa und Nordafrika ausgestrahlt werden. Nachdem John D. Hill als religiöser Wanderer seine Richtung mehrfach geändert hat, versteht er Radio Ezra jetzt als Stimme des World Karaite Movement. Empfangsberichte sind erwünscht, die Kontaktinformation wird in den Sendungen selber gegeben. (WWDXC TopNews 2. Mai 2004 via W. Büschel BCDX)

Serbien und Montenegro / USA: Der serbische Dienst der Voice of America verringert seine Sendezeiten. So wurde die Sendung 19.30-20.00 Uhr auf der griechischen Mittelwelle Kavalla 792 kHz zum 28. März eingestellt, die Spätsendung 21.00-21.30 Uhr ab 17. April auf Montag bis Freitag gekürzt.
05.30-06.00 (MESZ 07.30) Uhr 1197 1458, 11805 11825 13615 kHz.
19.30-20.00 (MESZ 21.30) Uhr 9705 11910 15280 kHz.
21.00-21.30 (MESZ 23.00) Uhr Mon-Fri 756 1188 1197 7210 11885 11910 kHz.
(Observer via W. Büschel BCDX)

Slowakei: Der Medienausschuß des Nationalrats der Slowakei hat sich gegen die drohende Einstellung der Kurzwellensendungen des Slowakischen Rundfunks ausgesprochen und das Finanz- sowie das Kultusministerium aufgefordert, die Finanzierung der Sendungen zu gewährleisten. Der Slowakische Rundfunk geht von weltweit 150.000 Hörern aus, von denen bei einer Abschaltung der Kurzwellensender nur 20.000 verbleiben würden.
Die Nutzung eines Senders in Rimavská Sobota kostet den Slowakischen Rundfunk pro Jahr 13 Millionen Slowakische Kronen (etwa 320.000 Euro). Dieser Betrag wird vom Senderbetreiber pauschal berechnet, weshalb eine Reduzierung der kritisch diskutierten Anzahl der Wiederholungen (so wird das tägliche deutsche Programm viermal ausgestrahlt) keine nennenswerten Einsparungen mit sich bringen würde. Bereits seit dem 1. Dezember 2003 werden für Radio Slowakei International nur noch zwei statt wie zuvor drei Sender eingesetzt, womit die Ausstrahlungskosten etwa 60 % des ursprünglich für das Jahr 2004 vorgesehenen Budgets von 57 Millionen Slowakischer Kronen (1,3 Millionen Euro) ausmachen. (K.Ludwig 4.5.2004)

USA: Zahlreiche Änderungen in der Führungsspitze ergab die Jahresversammlung der National Association of Shortwave Broadcasters am 7. Mai 2004. Doug Garlinger, bis vor wenigen Wochen Director of Engineering bei LeSEA Broadcasting, aber jetzt in neuer Position auf Hawaii tätig, wurde zum neuen Vorsitzenden des Verbandes US-amerikanischer Kurzwellenstationen gewählt. Dan Elyea (WYFR) fungiert weiter als Schatzmeister. Anstelle von Doug Garlinger amtiert jetzt Paul Hunter (Berater von Word Broadcasting) als Vizepräsident, während der bisherige Vorsitzende Jeff White die neue USA DRM Group leiten wird. Auf der Jahresversammlung beschloss man die Fortsetzung der gemeinsamen DRM-Sendungen über den Juli hinaus. Bisher sendete man digital für Hörer und Hörerinnen in Europa, doch die neuen Sendungen sollen für den amerikanischen Markt bestimmt sein. Die Details werden aber noch geklärt. (Jeff White 11.5.2004)

USA (Kalifornien): Im Mai 2004 ist KVOH als neues Mitglied der National Association of Shortwave Broadcasters beigetreten. Die Kurzwellenstation wurde vor einigen Wochen von Word Broadcasting an eine spanische Gemeinde Iglesias de Restauración (4409 W. Adams Blvd., Los Angeles, CA 90016 USA, Tel. +323-766-2454, http://www.restauracion.com) in Los Angeles verkauft und sagt sich jetzt als La Voz de la Restauración an. Word Broadcasting konzentriert sich künftig auf die Kurzwellenstation WJIE in Kentucky. (Jeff White 11., 13.5.2004)


UKW

Bulgarien: Ende April 2004 startete Radio New Europe als Nachfolgeprogramm des bulgarischen Dienstes von Radio Free Europe/Radio Liberty. RFE/RL-Präsident Thomas A. Dine war vom 25. bis 27. April 2004 in Bulgarien, um dem offiziellen Sendestart beizuwohnen. Der US-amerikanische Auslandsdienst hatte wegen neuer Prioritäten die Sendungen nach einem halben Jahrhundert aufgegeben. Ursprünglich aus München für Osteuropa sendend war Radio Free Europe bis 1987 nicht nur Ziel heftiger Störsendungen, sondern auch von Mordanschlägen. Nach der Wende in Osteuropa konnte man seit Anfang der neunziger Jahre auf UKW im Inland senden und hat die Kurzwellensendungen seit geraumer Zeit eingestellt.
Radio New Europe, das die Tradition und Senderechte von RFE/RL im Land erbt, wird von Gueorgui Stoychev geleitet, der bis Februar 2004 Direktor des bulgarischen Dienstes von RFE/RL war. Radio New Europe sendet nach folgendem Sendeplan:
Mo-Fr 04.30-06.30 08.00-09.00 10.00-11.00 1300-1500
Sa-So 05.00-07.00 10.00-11.00 13.00-16.00
auf folgenden UKW-Frequenzen: Pleven 87,9 MHz, Sofia 89,1 MHz, Montana 90,0 MHz, Varna 95,9 MHz, Vidin 97,8 MHz, Stara Zagora 100.1 MHz, Rousse 101,6 MHz, Haskovo 102,1 MHz, Plovdiv 103,7 MHz, Bourgas 105,1 MHz, Veliko Tarnovo 105,7 MHz. Mit Senderechten in neun bulgarischen Städten und kann sich Radio Neues Europa bereits zum Sendestart als gewichtige Stimme in der bulgarischen Öffentlichkeit präsentieren. Zum einen will man mit den gewohnten Mitarbeitern populäre Programme wie “Blitz” und “Studio Bulgaria” weiterführen, aber auch neue Programme entwickeln. (Dr. Hj. Biener, Observer 4.5.2004 via W.Büschel BCDX)

Deutschland (Bayern): Anfang Mai ging in Bayern ein weiterer Kleinsender für Deutschlandradio Berlin in Betrieb: Burglengenfeld auf 107,3 MHz (100 Watt). (K.Ludwig 4.5.2004)

Deutschland (Brandenburg): Seit 1. Mai 2004 wird Radio Multikulti (http://www.multikulti.de) auch über Stadtfrequenzen in Cottbus und Frankfurt (Oder) verbreitet. Genutzt werden die ursprünglich für Inforadio installierten Sender in Booßen-Treplin (Bild links) auf 99,3 MHz und in Klein Oßnig (Bild rechts) auf 91,6 MHz. Inforadio war an diesen Standorten auf die zuvor von Radio Kultur genutzten, etwas stärkeren Frequenzen 102,0 bzw. 99,9 MHz gewechselt.
Die bisherige Frequenz von Radio Multikulti in Berlin, 106,8 MHz, wurde zum 30.04.2004 abgeschaltet. Sie wird von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg zur künftigen Nutzung durch einen anderen Veranstalter ausgeschrieben. (K.Ludwig 4.5.2004)

Deutschland (Hessen): Am 30. April 2004 wurde, wie ursprünglich bereits für den 4. März 2004 angekündigt, die Übertragung von SWR 4 Rheinland-Pfalz (http://www.swr.de/swr4/rp/index.html) über den Sender Hohe Wurzel (bei Wiesbaden) auf 107,9 MHz eingestellt. In den Mittagsstunden des 3. Mai 2004 waren erstmals Aufschaltungen von Rockland Radio (http://www.rockland.de/index2.htm) zu beobachten, das ab 4. Mai 2004 offiziell auf dieser Frequenz verbreitet werden soll.
Im Gegenzug soll die derzeit noch von Rockland Radio genutzte Frequenz 105,2 MHz in Ober-Olm bei Mainz zurück an den Südwestrundfunk gehen und von diesem künftig für sein Jugendprogramm DasDing eingesetzt werden. Eine Bestätigung für diese Angaben steht aber immer noch aus. DasDing (http://www.dasding.de) war ursprünglich als DAB-Programm konzipiert, wird inzwischen aber auch über einige UKW-Sender verbreitet. In Mainz/Wiesbaden steht hierfür jedoch bis jetzt keine Frequenz zur Verfügung. (K.Ludwig 4.5.2004)

Deutschland (Sachsen): Der Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) hat ein Veranstaltungsprogramm in Dresden genehmigt, mit dem das vom 8. bis 15. Juli 2004 stattfindende Expo Science Europe 2004 (Treffen des Europäischen Wissenschaftsforums der Jugend http://www.ese2004.de) begleitet werden soll. Als Frequenz sind 99,3 oder 98,4 MHz vorgesehen. Gesendet werden soll vom Standort Dresden-Gompitz (Foto), der für die Frequenz 91,1 MHz (BBC und Radio France Internationale) eingerichtet worden war, da diese wegen des erforderlichen Schutzes anderer Sender (u.a. Bukova horá [Usti] 90,9 MHz) nicht vom höher gelegenen Fernsehturm Dresden-Wachwitz aus betrieben werden kann. Auf der Frequenz 99,3 MHz, die für das neue kommerzielle Radio Apollo vorgesehen ist, lief bereits im Sommer 2003 ein Veranstaltungsprogramm unter dem Titel Radiostadt 1. (K. Ludwig 9.5.2004)

Deutschland (Sachsen): Das nichtkommerzielle Radio T (http://www.radiot.de) in Chemnitz kann ab August täglich zwischen 18.00 und 24.00 Uhr die neu in Betrieb zu nehmende, außerhalb dieser Sendezeiten ebenfalls für Radio Apollo bestimmte Frequenz 102,7 MHz nutzen. Derzeit sendet Radio T nur sonntags von 20.00 bis 24.00 Uhr auf 91,0 MHz, wo sonst das Programm von R.SA verbreitet wird. (K. Ludwig 9.5.2004)

Deutschland (Sachsen): In den kommenden Wochen wird die SLM drei neue Frequenzen für kommerzielle Veranstalter ausschreiben: Bärenstein (Erzgebirge) 107,2 MHz, Grimma 98,6 MHz und Oelsnitz (Vogtland) 91,5 MHz. (K. Ludwig 9.5.2004)

Deutschland (Thüringen): In Thüringen wurde für MDR Info ein Sender in Schmölln auf 107,9 MHz (200 Watt) eingeschaltet. Damit wird MDR Info in Thüringen jetzt über 24 meist leistungsschwache UKW-Sender verbreitet, nachdem es bis vor wenigen Jahren nur über die Mittelwellen Wiederau 783 kHz und Wachenbrunn 882 kHz zu empfangen war. Vorbereitet wird derzeit die Inbetriebnahme weiterer Sender für MDR Info in Lobenstein (101,8 MHz), Pößneck (101,6 MHz) und Schmalkalden (100,0 MHz).
(http://www.mdr.de/mdr-info/frequenzen/147199-hintergrund-140402.html MDR Info - Frequenzliste Thüringen) (K.Ludwig 4.5.2004)

Indien: Nach zwei Jahren hat Win 94.6 FM Mumbai am 2. Mai 2004 die Sendungen eingestellt.CEO Gautam Redia von Millenium Broadcasting machte die hohen Kosten für die Sendelizenz dafür verantwortlich. Schon vor einem Jahr war die Station mit selber Begründung für einen Monat verstummt. Seit Bestehen der Privatsender klagen die Eigner bei der Telecom Regulatory Authority of India und der Politik über die hohen Kosten für das Senderecht. (RN Media Network via Jose Jacob 3.5.2004)


Programmhinweis

24.5.2004 WDR 5: Swing-Krieg im Äther. Jazz Propaganda im Zweiten Weltkrieg
Major Glenn Miller und seine Band bereisten die Kriegsschauplätze, die Big-Bands von Benny Goodman und Duke Ellington schickten V-Disc an die Front. Umgekehrt bildete Musik von “Charlie and his Orchestra” das Umfeld für deutsche Sendungen an die Alliierten. Über ein ungewöhnliches Kapitel der Jazzgeschichte berichten Maximilian Hendler und Bernd Hoffmann.


Adaption fürs WWW: Georg Einfalt